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Rückblick.

Freedom Charity Run 2014.

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Tour-Tagebuch

23.9. Anreise nach Gdańsk (Danzig)

Es ist soweit, der Freedom Charity Run 2014 kann beginnen! Der deutsche Teil des Teams hat sich heute von Halle (Saale) auf den Weg nach Danzig gemacht, wo morgen früh der Startschuss an der ehemaligen Lenin-Werft fallen wird.

Nachdem wir bereits gestern den von Finsterwalder zur Verfügung gestellten Transporter sowie die von Kathi, der Halloren Schokoladenfabrik, dem Salinemuseum und der Salzwirker-Brüderschaft gespendeten Gastgeschenke entgegen genommen hatten, ging es heute früh um 5 Uhr los Richtung Polen.

In Danzig trafen wir uns im Solidarność-Zentrum mit unseren polnischen Freunden zum Pressetermin mit Rundfunk und Fernsehen. Nach einem kurzen Stadtrundgang durch die bezaubernde Altstadt, waren alle Teammitglieder zu einem Empfang der deutschen Generalkonsulin in Danzig, Frau Cornelia Pieper, eingeladen. In überaus herzlicher Atmosphäre verbrachten wir einen sehr anregenden Abend.

24.9. Danzig - Kościerzyna (65 km)

Heute morgen begann der Tag mit einem Gedenken an die Opfer der Solidarność-Bewegung zu Beginn der Freiheitsbewegung in Polen. Es wurden feierlich Kränze vom Generalkonsul der Ukraine, der deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper, dem Bürgermeister von Danzig gemeinsam mit den Läufern des Freedom Charity Run niedergelegt.

Wenige Schritte weiter, direkt vor dem neu errichteten europäischen Solidarność-Zentrum, fanden sich die Läufer, Gäste, Lionsfreunde und Honoratioren der Stadt Danzig ein, um beim Start dabei zu sein. Nach mehreren sehr herzlichen Grußworten ergriff der ehemalige Präsident der polnischen Republik Lech Wałęsa das Wort und führte uns an den Beginn der Solidarność-Bewegung, die er damals gemeinsam mit den Werft-Arbeiten initiierte. Nun hatten wir auch die Gelegenheit, unsere Gastgeschenke aus Halle zu überreichen, die bei Lech Wałęsa und den anderen Persönlichkeiten mit großer Freude entgegen genommen wurden. Lech Wałęsa gab allerdings verschmitzt zu bedenken, dass zuviel Salz der Gesundheit abträglich sei. Auf den Hinweis, dass das Salz aber den Wohlstand der 1200-jährigen Stadt Halle begründet hat, gab er lächelnd zurück, dass er das Geschenk in Ehren halten aber in Maßen verwenden würde und gab im Anschluss daran höchstpersönlich den Startschuss zum Freedom Charity Run 2014.

Auf den ersten Kilometern unseres 621 km langen Laufs wurden wir von Cornelia Pieper begleitet und nach 2 Kilometern vor den Stufen des deutschen Konsulats von der gesamten Belegschaft mit wehenden Fahnen begrüßt.

Nun folgte der Weg raus aus Danzig, den Mariusz in der ersten Staffel alleine bewältigte, als Einstieg ging es natürlich erstmal 10 km steil bergauf. Nach 21 km wurde er von Ludwig abgelöst und nach weiteren 20 km übernahm Daniel den Staffelstab.

In Puc schlossen sich zu unserer großen Freude ca. 30 Läufer an, darunter der Bürgermeister von Kościerzyna und seine Stellvertreter. In Kościerzyna wurden wir von zahlreichen Einwohnern äußerst herzlich begrüßt.

 
 

25.9. Kościerzyna – Chojnice (60 km)

Auf dem Markt von Kościerzyna warteten auf uns an die hundert Kinder, alle in den T-Shirts des Freedom Charity Run 2014. Sie hatten sich bereits aufgewärmt bevor wir ankamen. Nach kurzen Worten über die Idee des Laufes ertönte das Startsignal dieses Lauftages. Es stellte sich schnell heraus, dass wir vergessen hatten zu sagen, dass alle mit der gleichen Geschwindigkeit laufen sollten. Die Kinder rannten los wie von einem Katapult beschleunigt und wir konnten sie kaum wieder einfangen. Am Bahnhof verabschiedeten wir uns herzlich von den Kids. Jedoch begleiteten uns einige enthusiastische Läufer, wie die Musikstudentin Eve und der Polizist Leszek, weitere 10 km. Danach lief Mariusz allein - nur viele Pilzsammler waren unterwegs. Einen fragte er nach seiner Ausbeute. Er winkte nur ab und meinte: "Die Pilze sind unwichtig - Ihr Lauf ist wichtig." Sogar in den kaschubischen Wäldern hatte man vom Freedom Charity Run gehört!

Wir wechselten uns alle 20 km ab. In Męcikal wartete auf uns eine laufstarke Gruppe von Feuerwehrleuten aus Biegacze, der Älteste von ihnen 78 Jahre alt, der in seinem Leben schon mehr als 800 Langstreckenläufe absolviert hatte. 

Auf dem Weg nach Chojnice wurde aus dem mittlerweile einsetzenden Nieselregen ein heftiger Schauer. Zum Glück schien bei unserer Ankunft auf dem Marktplatz schon wieder die Sonne, denn dort wartete eine wunderbare Überraschung: Vier begnadete Masseurinnen kümmerten sich um unsere geschundenen Muskeln - eine Wohltat nach einem solch anstrengenden Lauftag, Vielen Dank dafür!

26.9. Chojnice – Piła (95 km)

Heute mussten wir sehr früh aufstehen, denn um 8.00 Uhr war der Start auf dem Markt von Chojnice geplant. Vor dem Start bat der Bürgermeister um eine Minute des Schweigens. Am Dienstag waren bei einem Autounfall fünf junge Menschen aus Chojnice ums Leben gekommen. Unter ihnen war auch der Sohn des stellvertretenden Bürgermeisters Blazej Pietrzyk. Dieser tragische Unfall versetzte ganz Chojnice in tiefe Trauer.

Für den Start dieser Tagesetappe hatten sich zu unserer großen Freude einige der Läufer des Vortages wieder eingefunden. Auch dutzende Kinder einer nahe gelegenen Schule waren da, um uns auf den ersten Kilometern zu begleiten. Bürgermeister Dr. Arseni Finster verabschiedete uns. Es gab großes Gelächter, weil er seinen Namen auf dem Transporter der deutschen Läufer wiederfand. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Sponsor, die Firma Finsterwalder Transport & Logistik aus Halle!

Wie üblich war Mariusz der erste auf der Strecke und er hatte sehr starke Begleiter, unter anderem Darek, dessen Bestzeit im Marathon 2:48 h beträgt! Kurz vor dem Ziel, als alle schon in die Stadt laufen wollten, schwenkten die Läufer plötzlich in den Hof einer Gaststätte ein und zu unserer großen Überraschung wurde für alle Bier bestellt. Des Rätsels Lösung: Einer der Läufer, Krzysztof, hatte heute seinen 41. Geburtstag. 

Die letzten Kilometer liefen wir auf einem reizvollen Radweg entlang des Flusses Gwda und erreichten schließlich bei Einbruch der Dunkelheit die Ziellinie in Piła. Wir waren sehr froh, die längste Tagesetappe unserer Tour erfolgreich hinter uns gebracht zu haben. Inzwischen zeigen alle Teammitglieder die ersten Ermüdungserscheinungen. Besondere Sorgen bereitet uns Daniels rechte Achillessehne. Trotz allem haben wir bereits knapp die Hälfte der Gesamtstrecke bewältigt und sind uns sicher, dass wir alle gemeinsam in Berlin ankommen werden!

 

27.9. Piła – Oborniki (70 km)

Die Massage vom Vorabend, die die Mädels und Jungs vom 4RUN Team für uns organisiert hatten, ließ uns schwungvoll die nächste Etappe beginnen. Diesmal waren nicht nur lauffreudige Zweibeiner, sondern auch zwei kaum zu bändigende Vierbeiner am Start.

Auf unserer Laufroute legten wir eine Gedenkpause an zwei Soldatenfriedhöfen für Gefallene der beiden Weltkriege ein. An beiden Mahnmalen entzündeten wir Kerzen. Mit brechender Stimme entschuldigte sich Ludwig im Namen der Deutschen, die soviel Leid über Polen und andere Nationen gebracht hatten. Nie wieder dürfen wir zulassen, dass unsere Völker gegeneinander Krieg führen. Tief gerührt von seinen Worten hielten wir einige Minuten inne.

Nach 18 km erreichten wir einen Treffpunkt, an dem wir mit einer weiteren Laufgruppe verabredet waren, die uns bis Oborniki begleitete. Unter ihnen war Andrzej mit seinen 6 und 7 jährigen Söhnen Paweł und Wojtek. Beide haben den großen Traum, einmal in Berlin einen Marathon zu laufen. 

Auf dem Markt in Oborniki wartete der Bürgermeister auf uns, der uns sehr herzlich begrüßte. Auch von Duda Cars, dem Sponsor des polnischen Transporters war eine Vertreterin zur Begrüßung nach Oborniki gekommen.

In Windeseile ging es mit den Autos nach Poznań, wo wir vom Lions Club Poznań Rotunda zum Abendessen eingeladen waren. Dort trafen wir auch zwei Lionsfreunde aus Lwiw (Lemberg, Ukraine), die extra wegen des Freedom Charity Run nach Poznań gereist waren.

Es war fast 24:00 Uhr als wir das Hotel erreichten und müde in die Betten sanken.

 
 
 

28.9. Oborniki – Poznań (33 km)

Wir haben bereits 323 km hinter uns gebracht! 

Obwohl die heutige Etappe nur 33 km betrug, starteten wir schon kurz vor 8:00 Uhr, denn wir wurden Punkt 12 auf dem Alten Markt in Poznań erwartet. Zusammen mit Ludwig, der dieses Mal als Erster lief, starteten einige lokale Läufer, darunter der 61jährige Zenek Talar, der innerhalb von 10 Jahren 50 Marathons und 30 Ultramarathons gelaufen war, und vier Jungs aus Monar: Marek, Bartek und zwei Mal Matteusz. Nach 15 km übernahm Daniel, der dritte Part gebührte heute Mariusz.

Alles verlief reibungslos, bis Folgendes geschah:

Wir liefen eine Abkürzung auf einer wunderschönen, aber etwas schlammigen Wiese, Tilman und Ludwig mit unserem Transporter immer hinterher, trotz Mariusz' ausdrücklicher und wie sich zeigen sollte berechtigter Warnung: Der Transporter blieb mit dem rechten Vorderrad im Schlamm stecken. Eigene Befreiungsversuche mit Holz und Steinen scheiterten. Die Geschehnisse blieben im Dorf nicht unbemerkt, nach kurzer Zeit bot ein junger Mann mit seinem Laster an, unser Fahrzeug heraus zu schleppen. Das Ergebnis: Auch der Laster blieb im Schlamm stecken! Nachdem auch hier alle vereinten Befreiungsversuche scheiterten, lief der Mann los, um einen Freund mit seinem Traktor zu mobilisieren. Der kam dann tatsächlich, schleppte den Laster aus der Wiese, hatte ein bisschen zu viel Schwung drauf und … fuhr gegenüber in den Graben! Kein Scherz! Nachdem der Laster nun wiederum den Traktor aus dem Graben gezogen hatte, zog dieser letztendlich unseren Transporter aus der Wiese. Wir dachten nun, die Story hätte langsam ihr Ende erreicht, aber nein! Der Laster stand nun direkt auf dem Feldweg, versperrte die Fahrbahn und sprang nicht mehr an! Am Ende konnten wir schließlich unseren Weg fortsetzen, während der Traktor den defekten Laster zum heimischen Hof schleppte. Wir bedankten uns bei den beiden jungen Männern für die Aktion mit Präsenten aus Halle und eilten den Läufern hinterher.

In der Zwischenzeit hatte sich das Läuferfeld um über 30 Personen erweitert, darunter Jerzy Skarżyński, der Marathon-Profi, der uns bereits letztes Jahr in Stettin begleitet hatte und auch dieses Jahr wieder ein Warm-up-Programm für alle Teilnehmer bot. Für Mariusz gab es eine besondere Überraschung, da zwei seiner Töchter mit insgesamt 5 Enkelkindern mitliefen. Auf dem letzten Abschnitt stiessen zudem die beiden ukrainischen Lionsfreunde zu uns, die wir am Abend vorher getroffen hatten.

Kurz vor dem Ziel trafen sich alle Läufer am Denkmal für die Poznańer Armee, um dann als geschlossene Gruppe um 11:59 auf dem Alten Markt einzutreffen, unmittelbar bevor die "berühmten Ziegen" erschienen. Auf den Stufen des Rathauses erwartete uns der Stadtpräsident Ryszard Grobelny. Unser Gast Roman Monastyrski aus der Ukraine gab einen bewegenden Bericht über die Lage in seinem Heimatland. Am Ende des offiziellen Teils gab Jerzy Skarżyński allen Läufern und den auf dem Alten Markt anwesenden Personen Anleitung zur Muskelentspannung nach diesem aufreibenden Lauftag.

29.09. Poznań – Międzychód (88 km)

Das Hotel Kortowo hatte unseren Aufenthalt in Poznań mit Gastfreundschaft und großem Komfort sehr angenehm und erholsam gemacht.

Der Montag begann mit einer lustigen Begebenheit: auf der Fahrt zum Start in Poznań gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Ein strenger Polizist hielt Ulrike ein Alkoholtestgerät vor die Nase. Völlig überrumpelt glaubte sie ein Mikrofon vor sich zu haben und ein paar Sätze zum Freedom Charity Run sagen zu müssen. Sie holte schon mal tief Luft. Der Polizist wollte aber nur einen Atemtest durchführen. Nach Klärung der Situation verabschiedeten wir uns mit breitem Grinsen.

Diesmal mussten nach einem entspannten Sonntagabend 88 km bewältigt werden. Die Nachricht, dass der Lions Club von Ludwig, der LC Halle Saalkreis, 3.000 Euro spenden werde, verlieh unseren Füßen Flügel.

Die letzten 10 km bis zum Ziel, nämlich ab Kłosowicach, liefen zwei Abiturienten Kamil und Mikołaj mit uns. Beide groß und schlank und exzellente Läufer. Kurz vor der Ziellinie wartete ihre Sportlehrerin, die sehr stolz auf ihre Jungs war.

Wir bedankten uns bei der Feuerwehr, der Polizei und der medizinischen Crew, die uns auf der Route in die Stadt Begleitschutz gewährte, wodurch wir sehr entspannt das Ziel erreichten.

Slawek und Ula von Centrum für Fahrradtourismus in Międzychód brachten uns unserer Unterkunft in ihrem Gästehaus. Nach einer perfekten Massage der Füße und Beine unserer Läufer durch Magda wartete ein kräftiges Abendessen am Kamin in gemütlicher Atmosphäre auf uns. Ab hier sind nur noch 33,8 % von der Gesamtstrecke zu bewältigen.

30.09. Międzychód - Gorzów Wielkopolski (60 km)

Heute wurden wir von einem sehr beeindruckenden Sportler verabschiedet. Ryszard Rogala, der bei einem dramatischen Unfall beide Füße verloren hatte, ist dreifacher Olympiateilnehmer im Gewichtheben (Sydney, Atlanta, Peking) mit zwei Silber- und Bronzemedaillen. Sein Rekord liegt bei 230 kg! 

Wir liefen durch das Natura-2000-Gebiet Puszcza Notecka, ein riesiges Waldgebiet mit Kiefern, Birken und Fichten und dem Duft nach Pilzen, die bei dem warmen Regenwetter massenhaft aus dem Boden geschossen waren. Wir hätten sie mit der Sense ernten können. 

12 km vor dem Ziel schlossen sich uns in Santoku weitere Läufer an. Wojtek, 51 Jahre, 4 Marathons, mit persönlichem Rekord unter 3:30 h. Interessanterweise war er zwei Tage zuvor den Berlinmarathon in 3:35 h gelaufen. Außerdem begleiteten und noch Krzysztof und Tomek Kucharski. Tomek ist zweimaliger Olympiasieger im Rudern, er gewann Gold in Sidney und Athen in 2000 und 2004. Er ist Leiter der Abteilung für Sport und Tourismus in Gorzów. 

In Gorzów wurden wir am östlichen Bulward an der Warte von zwei Rotariern, Florian Florczak und Woiciech S. Wyderko vom RC Gorzów Wlkp. sehr herzlich begrüßt. 

Übernachten konnten wir freundlicherweise im Gästehaus des Sportzentrums.

 

01.10. Gorzów Wielkopolski - Kostrzyn nad Odrą (53 km gepaddelt, statt 47 gelaufen)

Tomek hatten wir es zu verdanken, dass die Läufer an diesem Tag ihre Beine schonen konnten. Denn statt zu laufen sollten die 53 km nach Küstrin auf der Warte gepaddelt werden. Das erste Stück hatten wir Begleitung von rund 30 jungen Wassersportlern des lokalen Rudervereins, die uns durch ihre Schnelligkeit beeindruckten. Die Hälfte der Strecke war Tomek noch mit von der Partie, dann musste er zurück nach Gorzów und nahm Ulrike und Michael mit zu den zurückgelassenen Autos. 

Trotz des ungewohnten und daher anstrengenden Paddelns genossen wir die schöne Flusslandschaft mit Enten und Schwänen. Über uns beeindruckende Formationen von Kranichen und Gänsen auf ihrem Weg in den Süden. Da die Warte nicht schiffbar ist, hatten wir den Fluss und seine tiefe Stille ganz für uns. 

Im Wartehafen von Küstrin brachten wir die Paddelboote wieder sicher an Land. Diesmal taten uns allen am Abend die Arme so weh, dass wir Mühe hatten das wohlverdiente Bier zu stemmen.

02.10. Kostrzyn nad Odrą - Strausberg (64 km)

In dichtem Nebel des Odertals war das Berliner Tor, unser Startpunkt an diesem Tag, kaum zu finden. Für den Lauf über die Oderbrücke und damit die polnisch-deutsche Grenze waren polnische und deutsche Schüler in großer Zahl mit ihren Lehrern gekommen. Die Laufbegeisterung war so groß, dass sie kaum zum Umkehren zu bewegen waren. Zwei Läufer des LC Küstrin begleiteten Mariusz, der auch diesmal die erste Etappe lief.

In Neuhardenberg erwartete uns LF Dr. Wilhelm Drewes, derzeit Präsident vom LC Strausberg, und erläuterte die historische Bedeutung des Schlosses.

Völlig unerwartet stieß in Ringenwalde Steffen Forker aus Halle, ein langjähriger Lauffreund von Ludwig, mit dem Fahrrad zu uns. Der Begrüßungsjubel war groß.

Nach 47 km überraschten uns in Ihlow die Präsidenten und weitere Lionsfreunde vom LC Strausberg, vom LC Buckow-Märkische Schweiz und LC Altlandsberg mit einem genialen Zaubertrank. Die Gierschonade von LF Uwe Steinkamp verlieh sogar der geplagten Achillessehne von Daniel neue Kräfte. Auch die kurze Führung durch das Atelier Zachariashof, sein kleines aber zauberhaftes Gartenreich war eine mentale Stärkung für uns Sportler. Unter www.zachariashof-ihlow.de kann die Gartenkunst und die Kunst im Garten genauer besichtigt werden. 

Die Stärkung in Ihlow war auch notwendig, denn es gab vor dem Etappenziel in Wilkendorf, zu dem uns nun auch Thomas Brauer begleitete, noch einige Anstiege zu überwinden. Erst auf dem Flugplatz Strausberg wurde es wieder flacher. Der Abstecher dorthin hatte sich gelohnt, denn es gab eine Ju-52 zu bewundern. Leider hatten wir keine Zeit, die schon startklare alte Tante Ju für einen Rundflug zu besteigen – schade!

Erschöpft und glücklich erreichten wir schließlich die Golfakademie Schloss Wilkendorf. Dort empfing uns sehr herzlich der Inhaber und LF Peter Kruger. Den Abend verlebten wir in Gesellschaft vieler Lionsfreunde der Clubs Altlandsberg, Buckow-Märkische Schweiz und Strausberg bei einem überaus köstlichen Abendessen. Vom Rotary Club Strausberg waren ebenfalls zwei Vertreter gekommen. Auch an diesem Abend konnten neue freundschaftliche Kontakte geknüpft werden.

 
 

03.10. Strausberg - Berlin (39 km)

Wir begannen den letzten Lauftag um 8:30 Uhr. Mariusz und Daniel liefen zu Beginn je 12 km. Auf dem dritten Teilstück, das Ludwig lief, erreichten wir das Orteingangsschild BERLIN - nun waren es nur noch 18 km bis zum Brandenburger Tor!

An dem vorgesehenen Treffpunkt in Berlin, wo Mariusz und Daniel auf Ludwig warteten, waren völlig überraschend Piotr und Marta aus Poznań eingetroffen, um die Läufer auf den letzten 5 km zu begleiten. Mit Steffen und Michael liefen sie nun zu siebt wie auf Flügeln dem Ziel entgegen.

Wegen des Feiertages zum Tag der deutschen Einheit und wegen des Falls der Berliner Mauer vor 25 Jahren war die Stadt voller Besucher. Auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor erwarteten uns Dutzende von Menschen, darunter Vertreter der polnischen Botschaft in Berlin, der Vizepräsident der THW-Bundesvereinigung, Herr Rüdiger Jakesch, viele Lions und Leos sowie Freunde und Familie. Die Leo-Clubs Berolina Berlin, Berliner Bär und Quadriga Berlin hatten für die Läufer die dringend benötigte Erfrischung mitgebracht, Danke für diesen tollen Einsatz!

Die Läufer trafen wie geplant um 13:00 Uhr ein – und fielen sich in der Mitte des Brandenburger Tors überglücklich in die Arme. Sie hatten die gewaltige Strecke von 621 Kilometern tatsächlich bewältigt!

Die Begrüßung durch die Distrikt-Govenorin Ingeborg Ever vom Distrikt 111-ON und vom Distrikt-Govenor Bernd Hartstock vom Distrikt 111-OM war überaus herzlich. Sie zeigten sich von der Leistung der drei Läufer und des Supporting-Teams sowie von der großartigen Idee dieser Activity tief beeindruckt. 

Dies war nicht nur eine große Demonstration der Freude über ein neues, freies und demokratisches Europa, sondern auch ein Mittel, Geld für bedürftige Kinder in der Ukraine zu sammeln. Trotz des erheblichen Aufwandes war es ein großes, wunderbares Abenteuer und eine tolle Erfahrung von Freundschaft und Teamgeist.

Wir danken für die Übernahme der Schirmherrschaft

von polnischer Seite:

  • Herr Bronisław Komorowski, Präsident der polnischen Republik
  • Herr Lech Wałęsa, ehemaliger Präsident der polnischen Republik
  • Herr Professor Leszek Balcerowicz
  • Herr Paweł Adamowicz, Oberbürgermeister von Danzig

von deutscher Seite:

  • Frau Cornelia Piper, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig
  • Herr Dr. Dietmar Woitke, Ministerpräsident von Brandenburg

Wir danken unseren Sponsoren für die ihre großzügige Unterstützung:

  • Puma Polen für Laufschuhe und Sportbekleidung
  • Duda Cars Poznań für den komfortablen Mercedes-Benz Minibus
  • Medien Sponsoren Runner‘s World
  • Druckhaus Schütze, Halle, für den Druck der Flyer
  • Finsterwalder Transport und Logistik, Halle, für den komfortablen Transporter einschließlich Tankgutscheine
  • Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle und das Salinemuseum für viele Gastgeschenke
  • Halloren-Schokoladenfabrik für viele Präsente in Form von ausgewählten Schokoladen
  • KATHI Rainer Thiele GmbH für 50 große KATHI-Geschenkpakete

Wir danken ebenso für unsere Unterkünfte:

  • Urzad Miasta Gdansk für die Übernachtung in Danzig
  • Hotel Niedżwiadek für die Übernachtung in Kościerzyna
  • Urzad Miasta Chojnice für die Übernachtung in Chojnice
  • Hotel Kortowo für die Übernachtungen in Poznań
  • Urzad Miasta Międzychód für die Übernachtung in Międzychód
  • Urzad Miasta Kostrzyn n/Odra für die Übernachtung in Küstrin
  • Golfakademie Schloss Wilkendorf für die Übernachtung in Strausberg

Wir danken allen unterstützenden Lions Clubs und Rotary Clubs.

Bis Ende November kann noch für bedürftige Kinder in der Ukraine durch den symbolischen Kauf von gelaufenen Kilometern gespendet werden. Ganz nach dem Motto unseres Laufes: We run, we serve

Ludwig Schlereth, Mariusz Szeib, Daniel Wcisło

 

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